Schlechte Nachrichten überbringen: So gelingt empathische Führung

Frau in Gespräch mit 2 Frauen

Wie Führungskräfte schwierige Botschaften respektvoll und zukunftsorientiert vermitteln, prägt das Arbeitsklima und stärkt das Vertrauen der Mitarbeitenden.

Schlechte Nachrichten zu überbringen, gehört zu den schwierigsten Aufgaben einer Führungskraft. Solche Momente verlangen Empathie, Klarheit und die Wahl der richtigen Worte. Wie eine Führungskraft dabei auftritt, prägt nicht nur das Arbeitsklima, sondern auch das Vertrauen und die Beziehung zu den Mitarbeitenden.

In schwierigen Zeiten zählt vor allem eine klare und transparente Kommunikation. Das heißt nicht, jedes Detail offenzulegen, aber Ehrlichkeit und Direktheit sind unverzichtbar. Vage Formulierungen oder das Verharmlosen der Lage schaden mehr, als sie nützen. Mitarbeitende spüren, wenn etwas verschwiegen wird – und dieses Gefühl erzeugt Misstrauen und Unsicherheit. Stattdessen sollten Führungskräfte die Situation präzise beschreiben und Raum für Fragen lassen.

Wer einfühlsam kommuniziert, erleichtert die Akzeptanz schwieriger Entscheidungen

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtEbenso wichtig ist emotionale Intelligenz. Fakten müssen sachlich dargestellt werden, doch das Menschliche darf nicht zu kurz kommen. Empathie und Mitgefühl zeigen den Betroffenen, dass ihre Sorgen ernst genommen werden. Wer einfühlsam kommuniziert, erleichtert die Akzeptanz schwieriger Entscheidungen und vermittelt, dass die Mitarbeitenden nicht nur als Arbeitskräfte, sondern als Menschen zählen.

Führungskräfte sollten zudem die Folgen der schlechten Nachricht im Blick behalten und konkrete Unterstützung anbieten. Es genügt nicht, das Problem zu benennen –Perspektiven und Lösungsansätze sind entscheidend. Das gibt den Mitarbeitenden das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden, und motiviert sie, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Der Fokus sollte darauf liegen, wie man gestärkt aus der Situation hervorzugehen kann.


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Authentizität, Empathie und Transparenz sind der Schlüssel

Wichtig ist auch, dass die Kommunikation nicht mit der Verkündung endet. Führungskräfte müssen im Anschluss den Kontakt halten, auf Fragen eingehen und Unterstützung anbieten. So stärken sie das Vertrauen und schaffen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das gerade in Krisenzeiten unverzichtbar ist.

Zusammengefasst: Authentizität, Empathie und Transparenz sind der Schlüssel. Wer Fakten klar und ehrlich vermittelt und zugleich die emotionalen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt, schafft die Grundlage, um auch schwierige Nachrichten respektvoll und zukunftsorientiert zu überbringen.

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Sabine Hockling

Die Chefredakteurin Sabine Hockling hat WIR SIND DER WANDEL ins Leben gerufen. Die Wirtschaftsjournalistin und SPIEGEL-Bestsellerautorin beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Veränderungen unserer Arbeitswelt. Als Autorin, Herausgeberin und Ghostwriterin veröffentlicht sie regelmäßig Sachbücher – seit 2023 in dem von ihr gegründeten DIE RATGEBER VERLAG.