Vertrauensverlust und Fluktuation: Die Folgen von Führungswechseln

Ein Paar sitzt auf einem Sofo vor Panoramafenster

Führungswechsel an der Spitze führen zu Vertrauensverlust und sinkendem Mitarbeiterengagement, während interne Besetzungen positiver wahrgenommen werden.

Culture Amp hat weltweit die Auswirkungen eines Führungswechsels auf das Engagement von 1,7 Millionen Mitarbeitenden untersucht. Die Daten stammen aus einen Zeitraum von zwei Jahren (30.04.2022 bis 30.04.2024) und umfassen Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden. Dabei wurde erfasst, wann eine neue Führungskraft die Arbeit aufnahm und die Erfahrungen der Mitarbeitenden vor und nach diesem Wechsel wurden verglichen. Die Stichprobe umfasste 12.052 Führungskräfte.

Vertrauensverlust in Führungskräfte und Unternehmenserfolg

Führungswechsel an der Unternehmensspitze führen zu einem stärkeren Rückgang des Mitarbeiterengagements, einem deutlicheren Vertrauensverlust in die Führungskräfte und einem schwindenden Glauben an den künftigen Erfolg des Unternehmens im Vergleich zu Veränderungen auf Managementebene. Solche Wechsel betreffen eine breitere Mitarbeiterbasis und haben daher größere Auswirkungen.


Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse:

  1. Nach einem Führungswechsel sinkt:
    – das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Führungskräfte um 8 Prozent,
    – die Bereitschaft, im Unternehmen zu bleiben, um 7 Prozent,
    – die Überzeugung, dass das Unternehmen auf innovative Ideen eingeht, um 8 Prozent.
  2. Ein Wechsel auf Managementebene senkt das Vertrauen um 7 Prozent, während ein Wechsel an der Unternehmensspitze einen Vertrauensverlust von 9 Prozent bewirkt. Dies deutet darauf hin, dass die Kritik an einer näheren Führungskraft weniger negativ ausfällt.
  3. Wird die neue Führungskraft extern besetzt, sinkt die Zufriedenheit mit der eigenen Rolle um 11 Prozent, bei interner Besetzung um 6 Prozent.
  4. In EMEA zeigen sich nach einem Führungskräftewechsel signifikante Rückgänge bei:
    – kurzfristigem Engagement (-9 Prozent),
    – Team-Zugehörigkeitsgefühl (-7 Prozent),
    – Klarheit über Erfolgskriterien (-7 Prozent),
    – Anerkennung (-7 Prozent).

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Erkenntnisse auf einen Blick:

– Das Engagement sinkt: Nach einem Führungswechsel verzeichnen Unternehmen einen deutlichen Rückgang des Mitarbeiterengagements und eine steigende Fluktuation.

– Das Vertrauen schwindet: Mitarbeitende vertrauen neuen Führungskräften und der Unternehmenszukunft weniger.

– Führungswechsel versus Managerwechsel: Veränderungen an der Unternehmensspitze beeinflussen die Wahrnehmung und Fluktuation stärker als auf Managementebene.

– Indirekt untergeordnete Mitarbeitende tragen die Hauptlast: Sie erleben den stärksten Rückgang bei Vertrauen und Engagement, was die weitreichenden Auswirkungen eines Führungswechsels verdeutlicht.


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Was Führungskräfte tun können, um den Stimmungswechsel abzumildern:

– Engagement über den inneren Kreis hinaus: Führungskräfte sollten die gesamte Belegschaft einbeziehen, um Verbundenheit und Information sicherzustellen.

– Stabilität signalisieren: Kontinuität wahren, um Unsicherheiten zu mindern und Vertrauen in die Zukunft zu erhalten.

– Proaktive Unterstützungssysteme: Herausforderungen direkt ansprechen, um Engagement und Vertrauen zu stärken.

“Veränderungen an der Spitze von Organisationen haben tiefgreifende Auswirkungen, die häufig unterschätzt werden. Diese Veränderungen bringen Instabilität mit sich, die sich auf das gesamte Unternehmen auswirken kann und dazu führt, dass sich die Mitarbeitenden Sorgen um den Zusammenhalt im Unternehmen sowie um die Kriterien für Erfolg und Anerkennung machen. Dies kann sie sogar dazu veranlassen, den Austritt aus dem Unternehmen zu erwägen. Diese Zeit bietet jedoch auch eine wertvolle Gelegenheit für neue Führungskräfte, das Vertrauen ihrer Teams zu gewinnen. Indem sie den Mitarbeitenden aktiv zuhören, bei Bedarf für Kontinuität sorgen und die beabsichtigten Veränderungen sowie die Gründe dafür klar kommunizieren, können Führungskräfte Vertrauen schaffen und die Weichen für die Zukunft stellen”, kommentiert Arne Sjöström, Lead People Scientist bei Culture Amp.

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