Stress ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das unser tägliches Leben beeinflusst. Wer Stress besser versteht, lernt, damit umzugehen.
Obwohl Stress oft negativ konnotiert ist, kann er auch positive Effekte haben. Positiver Stress oder Eustress entsteht durch Situationen, die zwar herausfordernd, aber durchaus zu bewältigen sind. Er motiviert uns, aktiv zu werden und Aufgaben anzugehen. Es ist so ein Gefühl von kurzfristiger Anspannung, Aufregung und Nervenkitzel, dass sogar unsere Leistung verbessern kann. Beispiele für Eustress sind der Beginn einer romantischen Beziehung, der Start in einen neuen Job oder eine Reise an einen unbekannten Ort.
Und auch die Komfortzone zu verlassen, Erfahrungen zu sammeln und sich neuen Herausforderungen zu stellen, kann Eustress erzeugen. Daher ist es wichtig, klare und realistische Ziele für sich selbst zu definieren – sei es im Beruf, in der persönlichen Entwicklung oder im Hobby. Werden diese dann erreicht, können sie ein Gefühl von Erfüllung und Freude auslösen. Ferner bauen regelmäßige körperliche Aktivitäten Stress ab und fördern Eustress.
Wichtig ist, eine Balance zwischen Perfektionismus und Pragmatismus zu finden
Der Gegenpart zu Eustress ist der Distress. Er ist eine Form von negativem Stress, die sich durch Überforderung, Blockaden oder Ängste auszeichnet und immer wiederkehrt oder länger anhält. Und es fühlt sich nicht gut an: Distress kann sich in Form von körperlichen und psychischen Symptomen wie Bluthochdruck, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und Erschöpfung äußern. Dabei sind mögliche Auslöser vielfältig: der Verlust eines Angehörigen, eine Scheidung, beruflicher Stress, finanzielle Sorgen oder zwischenmenschliche Konflikte.
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Doch wie kann man mit Distress besser umgehen? Hilfreich ist es, Zeiträume festzulegen, in denen man lernt oder arbeitet und sie so zu wählen, dass man sich in der Zeit ganz darauf konzentrieren kann. Und weil eine klare Trennung für ausreichend Abstand zwischen Beruflichem und Privatem wichtig ist, sollte man dienstliche Anrufe in der Freizeit vermeiden. Außerdem sollte man als Ausgleich tägliche Zeiten für Aktivitäten einplanen, die einem gut tun: Wobei erholt man sich? Was gibt Energie? Dazu gehört, Zeiträume zu reservieren, in denen man einfach mal nichts tut. Das heißt, auch während der Arbeitsphase mal auf „Pause“ drücken. Wichtig ist, eine Balance zwischen Perfektionismus und Pragmatismus zu finden. Werden Aufgaben zu viel, ist es nicht schlimm, um Hilfe zu bitten.
Was tun, wenn man Distress nicht in den Griff bekommt?
Bekommt man den Distress trotz guter Ratschläge nicht in den Griff, sollte man sich professionelle Hilfe zu suchen. Ein erster Schritt kann die Teilnahme an einem Online-Programm sein. Viele Krankenkassen bieten ihren Versicherten entsprechende Programme an. Hier beraten psychologisch geschulte Coaches, wie der individuelle Weg zu mehr Entspannung aussehen kann. Und auch der Hausarzt kann bei der Suche nach der richtigen Unterstützung weiterhelfen.