Flexible Arbeitszeitmodelle: Suche nach der Balance

Mann sitzt mit Laptop auf Schoß auf Mauer

Home-Office ist rückläufig, und Geschäftsführungen stehen Remote Working, 4-Tage-Woche und Workation skeptisch gegenüber. Mitarbeitende wünschen sich jedoch flexible Arbeitszeitmodelle.

In den letzten Jahren boomte das flexible Arbeiten. Doch nun kehrt sich der Trend um: Home-Office ist rückläufig, und die Geschäftsführungen stehen Remote Working, 4-Tage-Woche und Workation skeptisch gegenüber. Mitarbeitende hingegen wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zu finden.

Immer weniger Unternehmen setzen auf Home-Office. Jede zehnte Geschäftsführung fordert sogar das Ende von Remote Working. Die 4-Tage-Woche und Workation sind weit davon entfernt, sich in der Arbeitswelt zu etablieren. Mitarbeitende erwarten jedoch flexible Arbeitszeitmodelle.


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Die Flexible Working Studie 2024 von Deloitte, erstellt mit der Universität Wien und der Universität Graz, analysiert alle zwei Jahre die Verbreitung flexibler Arbeitsmodelle in Österreich.

Skepsis der Geschäftsführung versus Erwartungen der Mitarbeitenden

Irrtümer und Mythen rund ums Arbeitsrecht2022 boten 90 Prozent der befragten Unternehmen mindestens der Hälfte ihrer Mitarbeitenden Home-Office an – 2024 sind es nur noch 73 Prozent. Auch die tatsächliche Nutzung sank um 17 Prozent (von 82 Prozent auf 65 Prozent). „Obwohl die Home-Office-Nutzung nach wie vor über dem vorpandemischen Niveau liegt, scheint sie mittlerweile wieder an Relevanz zu verlieren. Mitarbeitende vermissen vor allem die sozialen Kontakte und schätzen die Ausstattung ihrer Büros. Führungskräfte dagegen beklagen ein geschwächtes Zugehörigkeitsgefühl und erschwerte Kommunikation“, so Juliana Wolfsberger, New-Work-Expertin bei Deloitte Consulting.

Vor allem Geschäftsführungen äußern Bedenken gegenüber Home-Office. Fast ein Viertel der Mitarbeitenden (23 Prozent) wünscht sich mehr Home-Office, während rund ein Viertel der Geschäftsführungen (26 Prozent) das Ausmaß für zu hoch hält. Mehr als ein Drittel fordert sogar eine weitgehende Einstellung von Remote Working, obwohl die Effizienz im Home-Office nicht leidet.

Workation und die 4-Tage-Woche finden bei Unternehmen wenig Anklang

Die Flexible Working Studie 2024 zeigt: Fast die Hälfte der Führungskräfte (44 Prozent) und rund drei Viertel der Mitarbeitenden (76 Prozent) bewerten die Produktivität im Home-Office positiv. „In der heutigen Arbeitswelt sollte Leistung an Ergebnissen statt an physischer Anwesenheit gemessen werden. Das führt nicht nur zu einer insgesamt produktiveren und motivierteren Belegschaft, sondern fördert auch Chancengleichheit im Unternehmen“, so Wolfsberger.

Workation und die 4-Tage-Woche finden bei Unternehmen wenig Anklang. Rund 50 Prozent der Mitarbeitenden dürfen nicht aus dem Ausland arbeiten. Nur 5 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich aktiv mit der 4-Tage-Woche, obwohl 45 Prozent gestiegene Erwartungen im Bewerbungsprozess wahrnehmen.

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